Aquaristik ohne Geheimnisse

Filtertechnik / Filterbiologie

Die Erhaltung und Sicherstellung der geeigneten Wasserqualität stellt in dem Betrieb eines Aquariums einen zentralen Punkt dar. In den meisten Aquarien wird deshalb ein Filter installiert, der das Wasser reinigen soll. Dabei erfüllt der Filter noch ganz andere wesentliche Aufgaben, wenn er richtig konzeptioniert ist.

Der Begriff "Filter" ist eigentlich völlig ungeeignet. Den Filter als solches gibt es in einem Aquarium eigentlich nicht. Das was in einem Aquarium filtert, sind mehrheitlich die Bakterien. Die Summe der verschiedenen Bakterienarten sorgt dafür, dass organische Abfallstoffe über verschiedene Zwischenstufen abgebaut werden. Man spricht von der Abbaukette. Dabei verschwinden die Schadstoffe aber nicht völlig, sondern es bleibt in den meisten Fällen ein Nitratüberschuss über. Der muss dann per Wasserwechsel entfernt werden.

Ein Filter soll die Arbeit der Bakterien unterstützen und optimieren. Das heißt, er muss gute Lebensbedingungen für die Bakterien herstellen. Der Filter ist also nichts anderes, als Wohn- und Arbeitsstelle für möglichst viele Bakterien.

Da die unterschiedlich großen Aquarien und die unterschiedliche Aquarientypen (mit Pflanzen, ohne Pflanzen, viele Fische, wenige Fische ..) auch unterschiedliche Bakterienmengen brauchen, ergeben sich damit auch die unterschiedlichen Bakterienmengen. Das Prinzip des Filters bleibt dabei aber immer gleich.
Allerdings sollte man nicht glauben, dass man als Mensch die Bakterien wirklich kontrollieren könnte und diese auch immer bzw. nur da sind wo mancher sie erwartet, nämlich im Filter. So ist das nicht. Die sind überall und siedeln sich mehrheitlich dort an, wo sie die besten Bedingungen finden. Auch sollte man sich als Aquarianer über die Bakterien keine großen Gedanken machen. Die kommen schon klar, auch ohne uns. Man sollte sie nur soweit achten, dass man sie nicht als "böse" ansieht, sondern Mulm und Schlamm als den ort der Wasserreinigung akzeptiert. Aber nicht anfangen irgendwas zu "optimieren" oder so, das ist völliger Unsinn.

Bei dem vorgenannten Vorgängen handelt es sich im wesentlichen um sogenannte aerobe Abbauvorgänge. Also biochemische Prozesse, die unter Gegenwart von Sauerstoff ablaufen. Mitunter liest man auch den Begriff "Oxidation". Die Bakterien nehmen, wie wir auch, Sauerstoff auf als Energieträger und verarbeiten organische Stoffe, um daraus Substanz zu gewinnen. In den aeroben Filtern wird allerdings ein Teil der im Wasser gelösten Spurenelemente durch eine Oxidation gebunden und den Pflanzen so vorerst entzogen. Allerdings können diese sich bei Verknappung wieder in Lösung begeben. Der Filterschlamm stellt somit ein sehr wichtiges Nährstoffdepot dar.

Autor: Olaf D.   Stand: 2010-09-29   File: http://www.deters-ing.de/Filtertechnik/Filter.htm   User online: 1